Veröffentlicht: 22. September 2020
Willkommenskultur durch Spiel

Regelmäßig beginnen kleine Kinderaugen zu leuchten, wenn das Spielmobil des Kreisjugendrings durch die Tore des Ankerzentrums Deggendorf fährt. Im Rahmen des Projekts „Willkommenskultur durch Spiel – Spielmobile an Flüchtlingsunterkünften“ bietet der KJR verschiedenste Spiele für die Flüchtlingskinder an.

Drei Mal die Woche fährt Sebastian Pscheidl zusammen mit einem oder zwei Ehrenamtlichen in das Ankerzentrum. Zusammen wirken sie den Defiziten an Spielgelegenheiten der Kinder und Jugendlichen des Ankerzentrums entgegen. Herr Pscheidl erklärt, dass hinter dem Projekt die Tatsache steht, dass Kinder und Jugendliche das Spiel für ihre Entwicklung benötigen um eigene Interessen und Bedürfnisse entfalten zu können oder lernen sich an vereinbarte Regeln zu halten. Sie erfahren sich selbst als aktiv, kreativ sowie sozial. Kinder und Jugendliche haben aber auch ein Recht auf Spiel, welches in der UN-Kinderrechtskonvention geregelt wird.

Ziel des Projekts ist es außerdem, den Kindern einen zugänglichen, sicheren und möglichst anregenden und gestaltbaren Raum zur Verfügung zu stellen. Neben einem gewaltfreien Miteinander wird ihnen die Wertschätzung der Anderen aber auch der Spielmaterialien nahegebracht. Die Kinder und Jugendlichen sollen demokratische Strukturen erleben und die Fachkräfte als gleichwertige Partner kennenlernen. Ebenso soll das Projekt einen zwanglosen Kontakt zwischen Eltern – Eltern und Kindern – Kindern ermöglichen. Besonders erwünscht ist die Mitgestaltung des Programms durch die Besucher – was auch gut funktioniert.

Trotz Corona-Pause war das Spielmobil inklusive Eine-Welt-Anhänger auf über 40 Einsätzen im Ankerzentrum zwischen Januar und September. Ein Einsatz dauert drei Stunden und wird von bis zu 30 Kindern besucht. Egal ob, Kreativität, Bewegung oder einfach etwas Neues ausprobieren – für jeden ist etwas im Angebot. Im Malatelier wurde fleißig gemalt, die Kinder konnten aber auch schon Specksteine bearbeiten, Riesenseifenblasen machen oder ihre eigene Seife herstellen. Auf der Bewegungsbaustelle konnten die Kids ihre Geschicklichkeit und Balance unter Beweis stellen. Jedes Mal dabei sind auch verschiedene Fahrzeuge und Pedalos, die von den Kindern sehr gut angenommen werden. Ein besonderes Highlight war neben Ballontieren vor allem das Delfin-Rodeo, bei dem sich die Kids ganz schön ins Zeug legen mussten, um nicht vom Delfin abgeschüttelt zu werden.

Ausgeschrieben wurde „Willkommenskultur durch Spiel“ von Spielmobile e. V. und spricht die Eltern, Erziehungsberechtigten, Kinder und Jugendlichen des Ankerzentrums an. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Doch erst durch die mithilfe der Regierung von Niederbayern und des Caritasverbands für den Landkreis Deggendorf e. V. kann der Kreisjugendring das Projekt verwirklichen – nur dank dieser Projektpartner können die Kinder unbeschwerte Nachmittage verbringen und mit einem Lächeln daran zurückdenken.

Weiterlesen kann man gerne hier im zugehörigen Zeitungsartikel:

 

Donau Anzeiger, 23.09.2020